Erfüllte Sehnsucht
Sanft umfangen
Vom Verlangen,
Abendwolken ziehn,
O, gegrüßt sei holdes Glücke,
Endlich, endlich meinem Blicke,
Längst gepflanzte Blumen blühn.
Abendröthe winkt herunter:
Hoffe auf den Morgen munter;
Winde eilen, verkünden's der Ferne,
Blicken auf mich nieder die freundlichen Sterne.
Keiner, der nicht grüßend niederschaute:
Ist es, singen sie, dir gelungen?
Welche Töne rühren sich in der Laute,
Von unsichtbarer Geisterhand durchklungen?
Von selbst erregt sie sich zum Spiele,
Will ihre Worte gern verkünden,
Kennst du, Vertraute, die Gefühle,
Die quälend, beglückend mein Herz entzünden?
O töne, ich kann das Lied nicht finden,
Das Leid, das Glück, das mich bewegt,
Und Klang und Lust in mir erregt.
Will ich von Glück, von Freude singen,
Von alten, wonnevollen Stunden?
Es ist nicht da und fern verschwunden,
Mein Geist von Entzücken festgebunden, –
Beengt, beschränkt die goldnen Schwingen.
Geht die Liebe wohl auf deinem Klange,
Ist sie's, die deine Töne rührt?
Und dieses Herz mit strebendem Drange
Auf deinem Melodien entführt?
Mit Zitterklang kam sie mir entgegen,
Mein Geist in Netzen von Tönen gefangen,
Ich fühlte schon dies Beben, dies Bangen,
Entzücken überströmte, ein goldner Regen.
Sie saß im Zimmer, wartete mein,
Die Liebe führte mich hinein,
Erklang das alte Waldhorn drein;
Dein voller Klang
Mein Herz schon oft durchdrang,
Meiner Liebe vertraut,
Von deinem Ton mein Herz durchschaut.
Nun verstummen nie die Töne,
Lautenklang mein ganzes Leben,
Herz verklärt in schönster Schöne,
Wundervollem Glanz und Weben
Hingegeben.
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