Wann sich der Frühling zu der Erde neige
Wann sich der Frühling zu der Erde neiget,
Ein grünes Lager stellt er sich zurechte,
Durchschlummert hold die hellen warmen Nächte,
Sein Traum in Blüthe, Farb' und Duft aufsteiget;
Manch Waldgesang zum Schlaflied schallt, es zeiget
Nachtgall sich gegen Nachtgall im Gefechte,
Es quillt der Blumen liebliches Geschlechte
Wie sich der Busen schlafend hebt und neiget:
So schläft die Liebe in noch schönerm Bette,
Alma, in dir, sie regt die zarten Brüste,
Sie träumt in Worten und in lichten Blicken;
Als ich den Traum von deinen Lippen küßte,
Band mich an's Lager eine goldne Kette,
Ein jeder Ring Sehnsucht, Schmerz, Lust, Entzücken.
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