Sommerrast
O stiller Ort der Einsamkeit,
Kein Hauch der Stadt mit ihrem Rauschen!
Ihr wirres Hasten liegt so weit,
Und ruheschwelgend kann ich lauschen:
Ich lieg’ im Grase, halb im Traum,
Die Sonne blinzelt durch die Blätter,
Und über mir im blauen Raum
Jauchzt rastlos Trillern und Geschmetter.
Ein Wölkchen segelt lässig-leicht,
Im Strauche summt ein goldner Käfer,
Und kleines Erdenvolk umschleicht
Neugierig mich erwachten Schläfer.
Die Wiesen streift ein Zug der Luft,
Als ob er weich sich wiegen wolle,
Und trägt mir zu den zarten Duft
Der üppig überblühten Scholle.
Froh schäkernd auf und nieder stiegt
Ein Liebespaar von Schmetterlingen,
Dicht an den Horizont geschmiegt
Ruft fern ein Dorf mit Glockenklingen;
Von Himmel, Erde, Blatt und Kraut
Ertönt’s in wundersel’gem Liede,
Und alles schmilzt zu einem Laut,
Zum sanften Säuseln: Friede! Friede!
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