An die Verstockten
Torenangst und Narrenzittern,
Ausparieren hin und her,
Macht den Binsenschaft zum Speer,
Schlägt die Laffen erst zu Rittern.
Wenn ein muntrer Spatz am Dache
Lärmet über eurem Haus,
Springet ihr zum Fenster aus,
Ob der Bau zusammenkrache.
Schweift in euren Waldesgründen
Von Leuchtkäfern eine Schar,
Ha, wie schreckt euch die Gefahr,
Daß sie euch den Wald anzünden.
Die Metaphern und die Tropen,
Die da pfeift ein loser Wicht,
Wandeln euch die Schafe nicht
Um zu scheuen Antilopen;
Oder gar zu wilden Bären;
Ruhig mögt ihr und noch lang
Trotz dem kecken Sang und Klang
Eure Horden scheren, scheren.
Doch vor einem zittert, Toren!
Wenn er an den Pfeilern rührt,
Wenn er seine Flammen schürt,
Wahrt euch, sonst seid ihr verloren!
Hört ihrs im Gebälke knarren,
Baut ein neues Haus geschwind,
Eh mit Habe, Weib und Kind
Euch begraben eure Sparren.
Funken sind des Feuers Boten,
Funken jagen durch das Land,
Und den großen Gottesbrand
Dämpft ihr nicht mit euren Pfoten.
Zitternd seht ihr und erschrocken,
Funken, die der Witz gefacht,
Die das Volk, indem es lacht,
Haucht in tote Aschenflocken;
Aber nicht wollt ihr erschrecken,
Wenn es blitzt im Herzensgrund,
Wenn die Sklaven, kettenwund,
Doch den Gott in sich entdecken.
Hört, es kann die Stunde kommen;
Wo das Lamm ein Löwe heißt,
Wo es brüllend euch zerreißt;
Laßt euch Gottes Zeichen frommen! –
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