Die Jugendträume
Der Jüngling weilt in einem Blütengarten
Und schaut mit Lust des Lebens Morgenrot;
Auf seinem Antlitz ruht ein schön Erwarten,
Die Welt ist Himmel ihm, der Mensch ein Gott.
Ein Morgenlüftchen streut ihm duftge Rosen
Mit leisem Finger in das Lockenhaar;
Sein Haupt umflattert mit vertrautem Kosen
Ein bunt Gevögel, singend wunderbar.
Seid stille, stille, daß die flüchtgen Gäste
Ihr nicht dem Jünglinge verscheucht; denn wißt:
Die Jugendträume sind es, wohl das beste,
Was ihm für diese Welt beschieden ist.
Doch, weh! ihm naht mit eisern schwerem Gange
Die Wirklichkeit, und fort auf ewig fliehn
Die Vögel, und dem Jüngling wird so bange,
Da er sie weiter sieht und weiter ziehn.
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