Herbstentschluss
Trübe Wolken, Herbstesluft,
Einsam wandl’ ich meine Straßen,
Welkes Laub, kein Vogel ruft –
Ach, wie stille! wie verlassen!
Todeskühl der Winter naht.
Wo sind, Wälder, eure Wonnen?
Fluren, eurer vollen Saat
Gold’ne Wellen sind verronnen!
Es ist worden kühl und spät,
Nebel auf der Wiese weidet,
Durch die öden Haine weht
Heimweh; – Alles flieht und scheidet.
Herz, vernimmst du diesen Klang
Von den felsentstürzten Bächen?
Zeit gewesen wär’ es lang,
Daß wir ernsthaft uns besprechen!
Herz, du hast dir selber oft
Wehgethan, und hast es Andern,
Weil du hast geliebt, gehofft;
Nun ist’s aus, wir müssen wandern!
Auf die Reise will ich fest
Ein dich schließen und verwahren,
Draußen mag ein linder West
Oder Sturm vorüberfahren;
Daß wir unsern letzten Gang
Schweigsam wandeln und alleine,
Daß auf unsern Grabeshang
Niemand als der Regen weine!
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