Meine Braut
An der duftverlornen Grenze
Jener Berge tanzen hold
Abendwolken ihre Tänze,
Leichtgeschürzt im Strahlengold.
Wenn ich nach den lichten Räumen
Jener Berg' hinüberseh,
Überschleicht es mich wie Träumen,
Faßt mein Herz ein dunkles Weh.
Und mir ist, als wohne drüben
Meine Braut und harr in Schmerz,
Daß ich komme, sie zu lieben,
Eh verblüht ist Wang und Herz.
Plötzlich treibt ein wildes Sehnen
Nach den Bergen mich, zu ihr,
Fluchtverstreute Wonnetränen
Stürzen aus den Augen mir.
Doch die Berge sich verdunkeln,
Und die Wolken werden Nacht;
Nicht ein Sternlein seh ich funkeln,
Und der Sturm ist aufgewacht;
Scheltend ruft er mir entgegen:
Heißer Narr, wohin? verzeuch!
Deine Braut heißt Qual, – den Segen
Spricht das Unglück über euch!
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