Treuer Tod

Der Ritter muß zum blut’gen Kampf hinaus,
Für Freyheit, Ruhm und Vaterland zu streiten,
Da zieht er noch vor seines Liebchens Haus,
Nicht ohne Abschied will er von ihr scheiden.
„O weine nicht die Äuglein roth,
Als ob nicht Trost und Hoffnung bliebe!
Bleib’ ich doch treu bis in den Tod,
Dem Vaterland und meiner Liebe.“

Und als er ihr das Lebewohl gebracht,
Sprengt er zurück zum Haufen der Getreuen,
Er sammlet sich zu seines Kaisers Macht,
Und muthig blickt er auf der Feinde Reihen.
„Mich schreckt es nicht, was uns bedroht,
Und wenn ich auf der Walstatt bliebe!
Denn freudig geh’ ich in den Tod
Für Vaterland und meine Liebe!“

Und furchtbar stürzt er in des Kampfes Gluth,
Und tausend fallen unter seinen Streichen,
Den Sieg verdankt man seinem Heldenmuth,
Doch auch den Sieger zählt man zu den Leichen.
„Ström’ hin mein Blut, so purpurroth,
Dich rächten meines Schwertes Hiebe,
Ich hielt den Schwur, treu bis in den Tod
Dem Vaterland und meiner Liebe.“

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