Der Einsame

Ein schwarzer Ballen klatscht mit wildem Schlage
An meine Scheiben – und fällt schwer herab.
Ich öffne rasch das Fenster –: eine Drossel,
Vom Falk gejagt, stieß das Genick sich ab.

Im Schnabel Blut, so liegt sie zuckend, schauernd,
Das Auge wach in heller Todesangst –
Du armer Schelm, ich fühl’s wie mein Verschulden,
Daß du dem bittern Tod entgegenbangst.

Bei deinen Qualen zuckt in meinem Herzen
Ein alter, heimatloser Menschenschmerz.
Wie kann ich’s deiner bangen Seele sagen:
„Dies Haus von Stein umschließt ein gastlich Herz?“

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