Nein, ich lieb dich nicht im Putze
Nein, ich lieb dich nicht im Putze,
Kalt lässt in des Schleiers Schutze
Mich dein Auge, mein Azur,
Und ich hasse all die schönen
Zierlichkeiten, denn sie höhnen
Deine wahren Reize nur.
Feindlich bin ich allen Röcken,
Die vor meinem Blick verstecken,
Was das Schönste doch im Grund,
Deinen Hals, den wundervollen,
Und den sinnverwirrend tollen
Reiz der Waden, schlank und rund.
Pfui den allzu schmucken Frauen,
Schatz, ich will im Hemd dich schauen,
Das am reizendsten dir steht,
Messgewand zu heil'gen Tagen,
Fahne, die im Feld geschlagen,
Spät und frühe, früh und spät.
German Poetry App
This poem and many more can also be found in the German Poetry App.