Abraham Gotthelf Kästner
27.09.1719 - 20.06.1800
Mathematiker und Epigrammdichter
Abraham Gotthelf Kästner (* 27. September 1719 in Leipzig; † 20. Juni 1800 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker und Epigrammdichter.
Er war der Sohn des Juraprofessors Abraham Kästner. 1756 heiratete er nach 12-jähriger Verlobung Johanna Rosina Baumann. Am 4. März 1758 starb seine Ehefrau an einer Lungenkrankheit. Später heiratete Kästner die Witwe eines französischen Offiziers. Ob aus dieser Verbindung eine Tochter entstammt, ist fraglich.
Leben
Kästner studierte ab 1731 in Leipzig Jura, Philosophie, Physik, Mathematik und Metaphysik. 1733 wurde er zum Notar ernannt. 1739 folgte die Habilitation an der Universität Leipzig, Kästner hielt mathematische, philosophische und juristische Vorlesungen. 1746 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Leipzig. 1756 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor der Naturlehre und Geometrie nach Göttingen. Ab 1763 war er zugleich Leiter der dortigen Sternwarte. Kästner war Lehrer und später Kollege von Lichtenberg und Erxleben. Weitere Schüler waren Johann Pfaff, der Doktorvater von Carl Friedrich Gauß, Johann Tobias Mayer, dem Sohn seines Freundes und vormaligen Leiters der Göttinger Sternwarte Tobias Mayer, und Heinrich Wilhelm Brandes. Kästner war ein entschiedener Gegner von Tierversuchen (damals: Vivisektion) und bekämpfte diese Praxis aufs Schärfste. Er starb 1800 als Hofrat in Göttingen und wurde auf dem Bartholomäusfriedhof beigesetzt.
1750 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Der Mondkrater Kästner ist nach ihm benannt.