Du liebst mich wohl, ich zweifle nicht daran

Sie

Du liebst mich wohl, ich zweifle nicht daran,
Und lebte nicht, wenn mir ein Zweifel bliebe;
Doch liebst du mich, du lieber böser Mann,
Nicht so, wie ich dich liebe.

Geteilten Herzens, halb, und halb wohl kaum,
Wann eben Zeit und Ort es also geben;
Du aber bist mein Wachen und mein Traum,
Mein ganzes Sein, mein Leben.

Du kennst nicht deiner süßen Stimme Macht,
Wenn du dich liebeflüsternd zu mir neigest;
Ein armes Wort, das schon mich selig macht,
Du sprichst es nicht, du schweigest.

Noch winde dich aus meinem Arm nicht fort,
Laß lesen mich aus deinen lieben Augen,
Und von dem kargen Lippenpaar das Wort,
Das ungesprochne, saugen.

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