Georg Greflinger

Georg Greflinger

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Deutscher Dichter und Schriftsteller

Georg Greflinger (auch Gräflinger, Grefflinger, Grevlinger, Greblinger, Pseud. Celadon od. Seladon, * um 1620 in Neunburg vorm Wald; † 1677 in Hamburg) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. Er gilt als erster deutschsprachiger Zeitungsredakteur im heutigen Sinne, der für den Norddeutschen Mercurius ein seinerzeit modernes Publikationskonzept entwickelte.

Leben

Greflinger besuchte das evangelische Gymnasium in Regensburg. Nach langer Wanderschaft kam er über Wien, Danzig und Frankfurt am Main nach Hamburg. Der aktuelle Forschungsstand ist hier noch etwas lückenhaft.

1646 ließ sich Greflinger in der Hansestadt als Schriftsteller nieder. Schon 1654 wurde er von seinem Freund Johann Rist zum Poeta laureatus gekrönt und in den Elbschwanenorden aufgenommen. Als Dichternamen gebraucht er Seladon und Celadon. In Hamburg war Greflinger sowohl als Übersetzer wie auch als Gelegenheitsdichter ungemein produktiv. Dünnhaupt verzeichnet fast 500 Einzeldrucke, doch angesichts der Hamburger Kriegsverluste könnte seine Gesamtproduktion sogar noch bedeutender gewesen sein. Literarhistorischen Ruf erlangte seine Übersetzung des Cid von Pierre Corneille (die erste in Deutschland).

In den Jahren 1663/65 begann Greflinger mit der Herausgabe der Zeitung Norddeutscher Mercurius, die von seinen Söhnen bis 1730 fortgeführt wurde. Hier ordnete er die Nachrichten schon nach thematischen Rubriken, behandelte relevante Themen ausführlicher und baute sogar lokale Nachrichten mit ein. Er verwendete verschiedene feuilletonistische Elemente. Als erster Zeitungsroman erschien Die Entdeckung der Insel Pines, welcher zwar utopisch war, jedoch zu der Zeit von den Lesern als wahrer Bericht verstanden wurde. Greflinger zählt zu den frühesten deutschen Journalisten. Das heute übliche Ressort-System geht im Wesentlichen auf ihn zurück.

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