Auf der Fahrt
Es kreischt und knarrt das Eisenrad,
Es dampft der Schlot, die Schiene stöhnt,
Ich lehn' im Polster, matt und blaß,
Mit meinem Schicksal unversöhnt.
Wie klopft und hämmert mir die Stirn,
Wie summt und saust's mir im Gehirn,
Gedanken huschen wild vorbei
Wie die Laternen am Geleis,
Hier flammt es auf, dort blitzt es hell –
Dann Nacht und schwarze Wüstenei ...
Durchs Räderstampfen kreischt der Pfiff
Der Dampfmaschine gellend schrill –
Durch meinen Sinn klingt laut ein Wort,
Daß ich vergessen muß und will;
Ich möcht' es rufen durch die Nacht,
Möcht's mit Verdammtenstimme schrein:
Ich liebe dich, ich liebe dich!
Und du wirst nimmer, nimmer mein!
Im Osten wird es langsam hell,
Der Nebel weicht, der Frühwind weht
Ins Fenster feucht und morgenkühl –
Ich hüll' mich fröstelnd in mein Plaid:
Fort mit dem Schein, du rote Sonne,
Fort, was da lügt von Glut und Wonne,
Was mir im Herzen flammt und loht,
Das ist kein Morgenrot.
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