An Johannes Lämmerer
Wie einst Hans Sachs in seiner frommen Sitte
Manch Lied auf armer Schustersbank gesungen,
So ist auch dir manch frommes Lied gelungen
Am Weberstuhl in armer, stiller Hütte.
Leicht hüpfend ist dein Schifflein da gesprungen
In Melodien durch der Fäden Mitte.
Gleich Harfenlaut hat’s oft nach deinem Tritte
Noch mitternachts in dem Geweb’ erklungen.
Zwar außen arm, doch innen reich, geborgen,
Sprichst du: „Gott weiß, warum er mein Gewebe
Mit Tönen nur, und nicht mit Gold durchwoben.
Bald reißt es ab! Dann kommt der goldne Morgen,
Wo ich verklärt aus armer Hülle schwebe,
Im reichsten Schmuck, der Sylphe gleich, nach oben.“
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