Ein Balg
Die alte Frau hat ein hartes Gesicht,
Doch kluge, sanfte Augen,
Die wenig mehr beim Pfenniglicht
Und nicht zum Weinen taugen.
Sie war ein Balg … Als Findelkind
Verlassner als die Armen,
Bat weder Herren noch Gesind
Um Futter und Erbarmen.
Sie griff fest zu und schaffte stramm
Wie ehrbar-ernste Leute;
Dass nie sie Unverdientes nahm,
Erfreut das Weib noch heute.
Sie zeigt auch jetzt mit Bauernstolz
Erdarbte Talerscheine:
„Die sind mein unverbranntes Holz,
Meine ungetrunkenen Weine …
Die sind mein ungegessnes Brod,
Auf jedem steht geschrieben:
Ein Alter ohne Schand’ und Not …
Und was mir Gott schuldig geblieben.“
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