Paul Fleming
05.10.1609 - 02.04.1640
Deutscher Arzt und Schriftsteller
Paul Fleming (* 5. Oktober 1609 in Hartenstein; † 2. April 1640 in Hamburg) war ein deutscher Arzt und Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker des deutschen Barock.
Fleming war der Sohn des Stadtpastors Abraham Fleming von Hartenstein. Von seinem Vater erhielt er den ersten Unterricht. Anschließend besuchte er zunächst die Schule in Mittweida und wurde im Alter von 14 Jahren 1623 von Johann Hermann Schein in die Leipziger Thomasschule aufgenommen. 1628 immatrikulierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und schloss das Studium 1633 mit dem Magistergrad ab. 1629 schloss er mit seinem Studienkameraden Georg Gloger (1603–1631) Bekanntschaft, mit dem er bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden blieb. Gloger wies Fleming auf das Buch von der Deutschen Poeterey von Martin Opitz hin. Opitz wurde zum Leitstern für Fleming. 1631 wurde er zum Poeta laureatus gekrönt (vgl. die Umschrift des gezeigten Porträts: PHIL.[osophiae] et MED.[icinae] D:[octor] et P.[oeta] L.[aureatus]).
Auf Einladung von Adam Olearius ging Fleming 1633 nach Holstein, wo Herzog Friedrich von Holstein-Gottorf ihn engagierte, als Hofjunker, Arzt und Truchsess seine Gesandtschaft nach Russland zu begleiten. Anfang August 1634 erreichte die Reisegruppe die russische Hauptstadt Moskau. Ein Teil der Gesandtschaft kehrte im April 1635 nach Gottorp zurück, während Fleming mit dem Rest in Reval (heute Tallinn) verweilte.
Im Oktober desselben Jahres reiste Fleming mit der Gesandtschaft des Herzogs von Gottorf unter Leitung von Adam Olearius und Otto Brüggemann nach Persien. Im August 1637 erreichten sie Isfahan und blieben dort bis 1639. Schon auf der Rückreise aus Russland 1635 lernte er in Reval die drei Töchter der Kaufmannsfamilie Niehusen kennen. In seinem Gedicht an Elsabe Niehusen „Ein getreues Hertze wissen“ betonte er den Wert der Treue für die menschliche Selbstbehauptung. 1639 verlobte sich Fleming mit Anna Niehusen, der jüngeren Schwester Elsabes, nachdem Elsabe 1637 einen anderen geheiratet hatte.
Fleming erwarb 1640 an der Universität Leiden die medizinische Doktorwürde und beabsichtigte, nach Reval zu gehen, um sich dort als Arzt niederzulassen. Allerdings starb er auf dem Weg dorthin in Hamburg an einer Lungenentzündung und wurde in der Hauptkirche St. Katharinen bestattet, wo sich sein Grabstein bis heute erhalten hat. Fleming wurde 30 Jahre alt.
Zu Flemings bekanntesten Gedichten gehören Auf den Tod eines Kindes und Madrigal. Eine Reihe seiner Sonette bezieht sich auf Orte, welche er während seiner Reisen besuchte. Zu seinen Lebzeiten wurden lediglich die Sammlung lateinischer Gedichte Rubella, seu Suaviorum Liber (1631) und Klagegedichte über das unschuldigste Leiden und Tod unseres Erlösers Jesu Christi (1632) veröffentlicht. Seine Teutschen Poemata, welche posthum im Jahre 1642 erschienen, wurden später in Geist- und Weltliche Poemata umbenannt und enthalten viele bemerkenswerte Liebeslieder. Fleming schrieb sowohl in Latein als auch in Deutsch. Seine lateinischen Gedichte wurden 1863 in einem Band durch Johann Martin Lappenberg veröffentlicht.
Fleming schrieb auch das Lied in neun Strophen In allen meinen Taten auf die Melodie von O Welt, ich muss dich lassen von Heinrich Isaac, die in mehreren Gesangbüchern enthalten ist.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paul Fleming aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.