Philosophie der Liebe
Quelle eint sich mit dem Strome,
Dass der Strom ins Meer vertauche;
Wind und Wind am blauen Dome
Mischen sich mit sanftem Hauche.
Nichts auf weiter Welt ist einsam,
Jedes folgt und weiht sich hier
Einem Andern allgemeinsam –
Warum denn nicht wir?
Sieh den Berg gen Himmel streben,
Well’ in Welle sieh zerfließen;
Keiner Blume wird vergeben,
Wollte sie den Kelch verschließen;
Und der Himmel küsst die Erd’,
Und das Mondenlicht den Fluss –
Was sind all’ die Küsse werth,
Weigerst du den Kuss?
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