Lied
Ich zog mir einen Falken,
Wohl länger als ein Jahr.
Ihr wisst, wie zahm und sittig
Der schöne Vogel war.
Als ich ihm sein Gefieder
Mit Golde reich umwand,
Hub er sich in die Wolken
Und flog in fernes Land.
Mein Falk! Ich sah dich wieder,
Stolz war dein Flug und hoch.
Du führst an deinem Fusse
Den seid’nen Riemen noch,
Und Gold um dein Gefieder;
Doch mich vermeidest du.
Gott sende jedem Herzen
Sein holdes Liebchen zu!
Bewegt ist meine Seele,
Mein Auge thränenvoll,
Dass ich von meiner Schönen
Und Guten scheiden soll.
Verleumder, die mich trennten,
Euch stürze Gott in Leid!
Gott lohne, wer mich aussöhnt,
Mit Lieb’ und Seligkeit!
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