Rudolf Baumbach
28.09.1840 - 21.09.1905
Deutscher Dichter
Rudolf Baumbach (* 28. September 1840 in Kranichfeld; † 21. September 1905 in Meiningen; Pseudonym Paul Bach) war ein deutscher Dichter.
Leben
Am 28. September 1840 wurde Rudolf Baumbach als Sohn des Hofarztes Karl Julius Gustav Baumbach (1812–1847) und der Marie Luise Caroline geb. Henning (1817–1909) in Kranichfeld geboren. Im Alter von zwei Jahren zog er mit seiner Familie nach Meiningen, wo auch seine Großeltern lebten. Baumbach war das älteste von vier Kindern, ein weiteres verstarb kurz nach der Geburt. Im Jahre 1847 starb sein Vater an Typhus. Mit dieser Krankheit hatte er sich infiziert, als er als einziger Arzt bereits erkrankte Menschen behandelte. Rudolf Baumbach war zu dieser Zeit sieben Jahre alt und wurde von nun an von seiner Mutter und seinen Großeltern erzogen.
Er besuchte das Gymnasium Bernhardinum in Meiningen, wo er ein zeichnerisches Talent an sich entdeckte und bald mit den Gedanken spielte, Maler zu werden. Doch dieses Vorhaben wurde ihm von seinen Verwandten ausgeredet. 1860 machte er seinen Abschluss und begann im selben Jahr Naturwissenschaften in Leipzig zu studieren. 1858 wurde er Mitglied des Corps Thuringia Leipzig.
Drei Jahre nach Beginn des Studiums wechselte er an die Universität Würzburg und setzte dort sein Studium fort. Während seiner Zeit als Student verfasste Baumbach einige Gelegenheitsgedichte und Lieder. Im Jahr 1864 machte er seinen Abschluss und begann am Botanischen Institut in Freiburg im Breisgau als Assistent zu arbeiten. Schon in seiner Jugend hatte Baumbach großes Interesse an der Natur. Aus Geldmangel konnte er seine Forschungen in Freiburg nicht weiterführen.
Um Geld zu verdienen begann er als Hauslehrer ohne feste Anstellung in Wien, Brünn und Graz zu arbeiten. Zu der Tochter eines Arbeitgebers hatte Baumbach seine erste und auch einzige Liebesbeziehung. Da beide über nicht allzu große finanzielle Mittel verfügten, konnte es zu keiner festen Beziehung kommen. Baumbachs Enttäuschung darüber spiegelt sich in vielen Werken des Dichters wider. Er beendete seine Beziehung und auch sein Arbeitsverhältnis und begann als Hauslehrer in Triest zu arbeiten.
Im Jahre 1873 trat er in Triest dem Alpenverein bei, der sich mit der Pflanzenwelt der Alpen beschäftigte. So konnte er sich endlich wieder seiner größten Leidenschaft widmen, der Natur. Der Verein brachte eine Zeitung, Enzian, heraus, deren Redaktion Baumbach übernahm und für die er einige Texte verfasste. Darüber entwickelte er sich zum Schriftsteller.
Der Erfolg als Schriftsteller ermöglichte es, dass Baumbach seine Anstellung als Hauslehrer aufgeben und von seinem Honorar leben konnte. Aufgrund der nun erlangten finanziellen Unabhängigkeit konnte der Dichter 1885 zurück zu seiner Familie nach Meiningen ziehen, wo er wieder in seinem Elternhaus mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern wohnte.
Baumbach machte in seinem Leben zahlreiche Reisen, eine davon führte ihn im Jahr 1893 das letzte Mal in seine Geburtsstadt Kranichfeld. Zwei Jahre danach erlitt Baumbach einen schweren Schlaganfall und konnte durch die dadurch entstandene Lähmung keine Texte mehr verfassen.
Am 21. September 1905 starb Rudolf Baumbach in Meiningen. Sein ehemaliges Wohnhaus dient heute als Literatur- und Heimatmuseum „Baumbachhaus“ der Meininger Museen. Neben dem Gebäude ließ die Stadt Meiningen in einer Grünanlage ein Denkmal mit Büste für Rudolf Baumbach errichten.
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